ZEITACHSE DER BRASILIANISCHEN KOMBI
1957 – Beginn der nationalen Produktion

Am 2. September 1957 lief die erste von Volkswagen do Brasil hergestellte Kombi vom Band und markierte damit die Einweihung des Werks in São Bernardo do Campo – dem ersten Werk des Automobilherstellers außerhalb Deutschlands. Der Verbleib dieses historischen Fahrzeugs ist bis heute unbekannt.
Im Jahr 1961 wurde die 6-Türen-Version der Kombi auf den Markt gebracht. Die in der zweiten Jahreshälfte produzierten Fahrzeuge wurden als „zweite Serie“ bekannt, da sie mehrere Neuerungen einführten: eine Kraftstoffanzeige im Armaturenbrett, den Wegfall der sogenannten „Bananinhas“ (Blinker) sowie ein vollständig synchronisiertes Getriebe.
1961 – 6-Türen-Kombi

1963, 1964 und 1965 Optische Änderungen

Ab 1963 erfuhr die Kombi bedeutende optische Veränderungen, wie zum Beispiel die Hinzufügung von jeweils zwei zusätzlichen Fenstern auf jeder Seite – sowohl seitlich als auch an den hinteren Ecken (bekannt als „curvões“) – sowie ein größeres Heckfenster in der Motorhaube. 1964 setzten sich die Änderungen fort: Die traditionellen vorderen Blinkerabdeckungen, bekannt als „pequenos mamilos“ („kleine Nippel“), wurden durch ein neues Modell ersetzt. Die Verriegelungsstange der Motorhaube wurde durch eine Stützfeder ersetzt, und in den Versionen Luxo und 6-Türen wurde ein Scheibenwaschanlagen-System eingeführt – dasselbe, das im Käfer verwendet wurde –, wobei die Wasserflasche in der unteren Mitte des Armaturenbretts angebracht war. 1965 erhielt das Lüftungsgitter des Motors ein neues Design mit nach innen gerichteten Lamellen, und am hinteren Radlauf wurden Falten hinzugefügt, was der Karosserie ein neues Erscheinungsbild verlieh.
1967 erhielt die Kombi-Baureihe wichtige Aktualisierungen, beginnend mit dem neuen 1.500-ccm-Motor mit 44 PS, der dem Fahrzeug mehr Leistung und Agilität verlieh. Im Zuge dieser technischen Weiterentwicklung wurde ein vorderer Stabilisator eingebaut, und der Raddurchmesser wurde von 15 auf 14 Zoll reduziert. Im Innenraum erhielten die Vordersitze eine neue asymmetrische 1/3-2/3-Aufteilung, die für mehr Funktionalität sorgte. Im selben Jahr wurde die Pick-up-Version mit Einzelkabine auf den Markt gebracht – ein Modell, das in Europa bereits seit den 1950er-Jahren populär war.
1967 – Neuer Motor und Einführung der Kombi Pick-up

1976 – Optische Änderungen und technische Änderungen der Kombi Clipper

Die aktualisierte Kombi-Reihe erhielt ein neues Frontdesign mit einer einteiligen Windschutzscheibe, Vordertüren mit Kurbelhebern und größeren Rückleuchten, während die Mitteltüren und Heckfenster des Vorgängermodells beibehalten wurden – was zu einer einzigartigen Kombination der ersten und zweiten deutschen Generation führte. Der Motor wurde auf 1.600 ccm mit einem Einzelvergaser aufgerüstet, in der gesamten Modellreihe wurden Bremskraftverstärker eingeführt, und Armaturenbrett, Lenkrad sowie Stoßstangen wurden an den europäischen Standard angepasst. Darüber hinaus wurde die Karosserie verstärkt, um die Haltbarkeit zu erhöhen.
Das Jahr 1981 markierte zwei bedeutende Meilensteine für die Kombi: die Einführung der Doppelkabinen-Version und die Einführung des Dieselmotors. Dieser neue, wassergekühlte 1600-ccm-Motor mit 50 PS wurde sowohl im Kastenwagenmodell als auch in den Pritschenwagen mit Einzel- und Doppelkabine eingesetzt. Mit der Einführung des wassergekühlten Motors erhielt die Kombi einen vorderen Kühler, der durch ein vorstehendes Gitter geschützt wurde. Schutzaccessoires für dieses Gitter erschienen schnell und erfreuten sich großer Beliebtheit.
1981 – Ende der Eule Beginn der Doppelkabine

1983 – Kombi Lotação-Serie

1983 erhielt die Kombi wichtige Sicherheitsverbesserungen, wie die Einführung von vorderen Scheibenbremsen und Dreipunkt-Sicherheitsgurten für den Fahrer und den Beifahrer auf der rechten Seite. Das Radschraubenmuster änderte sich von 5×205 auf 5×112, was ein neues Design erforderlich machte. Weitere Neuerungen umfassten Kopfstützen, ein neues Lenkrad, schwarze Türgriffe und Scheinwerferringe sowie eine Absenkung der Lenksäule um 2 cm. Die Feststellbremse erhielt einen neuen Hebel. In diesem Jahr wurde außerdem die Version Lotação eingeführt, mit zwei Türen auf der rechten Seite, bekannt als das „4-Türen“-Modell.
1997 erhielt die Kombi ein lange erwartetes Redesign, das seit den 1970er-Jahren erwartet wurde. Sie erhielt eine seitliche Schiebetür, größere einteilige Seiten- und Heckfenster, neue Lufteinlässe sowie vergrößerte Motor- und Kofferraumklappen. Die Entfernung der Trennwand zwischen den Vorder- und Mittelsitzen ermöglichte die Umpositionierung des Reserverads – nun aufrecht an der linken Seite des Kofferraums montiert. Das Dach wurde angehoben, inspiriert von der mexikanischen Version von 1991. Im selben Jahr wurde die Carat-Version eingeführt, mit verfeinertem Innenraum, Samtsitzen und einer 7-Sitzer-Konfiguration, die an die alte Kombi Luxo erinnerte. Die Carat-Version blieb nur drei Jahre in Produktion.
1997 – Schiebetür, hohes Dach und Kombi Carat

2007 – 50-Jahre-Jubiläumsedition

Die limitierte Auflage „Kombi 50 Anos“ feierte ein halbes Jahrhundert Produktion in Brasilien mit nur 50 nummerierten Einheiten. Sie verfügte über einen zweifarbigen Lack „Saia-e-Blusa“ in Bonanza Rot und Crystal Weiß, grün getönte Fenster, eine Verlaufsscheibe vorne, Heckscheibenheizung, Sitze mit Bezug aus Tear LE Fendy-Stoff, klare Blinkerabdeckungen, getönte Rückleuchten und drei seitliche Fenster mit Kipp- und Öffnungsfunktion. Jeder Käufer erhielt ein Schreiben vom VW-Präsidenten mit der Seriennummer des Fahrzeugs sowie ein Miniaturmodell der 1957er Kombi in den Farben der Sonderedition. Sie gilt als die seltenste Sonderedition in der Geschichte der Kombi.
Nach 56 Jahren Produktion verabschiedete sich die Kombi am 18. Dezember 2013 von den brasilianischen Produktionslinien. Die Einführung von Airbags und ABS-Bremsen machte eine Fortsetzung unmöglich, da das Modell den Airbag nicht adäquat aufnehmen konnte. Um das Ende einer Ära zu markieren, brachte Volkswagen die Kombi Last Edition auf den Markt, zunächst mit 600 Einheiten, später auf 1.200 erweitert. Mit zweifarbigem „Saia-e-Blusa“-Lack in Blau und Weiß bot das Modell Retro-Elemente wie Vorhänge an den Fenstern, Reifen mit weißem Streifen und gestreifte Sitze. Die Sonderedition erlangte weltweite Aufmerksamkeit und verewigte die Kombi als eines der ikonischsten Fahrzeuge der Geschichte.
2013 – Sonderedition Abschiedsserie

Dezember 2013 Ende der Produktion
